Test der Sicherheitsventile des AKW Brokdorf beim Runterfahren des
Reaktors zur letzten Revision am 19.9.2020 um 8 Uhr.
Am 19.9.2020 wurde das AKW Brokdorf zur letzten Revision vom Netz genommen. Ende 2021 wird das AKW stillgelegt. Der Betreiber PreussenElektra hat bereits einen Rückbauantrag gestellt.
Der Medien-Information der Atomaufsichtsbehörde (MELUND) ist zu entnehmen, dass
- der Betreiber beantragt hat, die letzten 14 Monate wieder mit Volllast fahren zu wollen, nachdem der Reaktor in den vorherigen 3 Jahren nur mit 95 % der Nennleistung fahren durfte; denn im Jahr 2017 waren unzulässig dicke Oxidschichten an Brennelementen entdeckt worden. Deren Ursache(n) sind bis heute nicht geklärt.
- der Betreiber 72 neue Brennelemente eines anderen Herstellers verwenden will (üblich sind weniger als 50 neue Brennelemente).
- weder der Name des Herstellers genannt wird noch ein Beleg dafür, dass die neuen Brennelemente sich im AKW Brokdorf tatsächlich bewährt haben.
Deshalb hat Brokdorf-akut die Pressemitteilung vom 7. 10.2020 verfasst, um darauf hinzuweisen, dass der Volllastbetrieb zu einer Sicherheitseinbuße führen könnte.
Weiter hat Brokdorf-akut am 5.10.2020 eine Anfrage an das MELUND gerichtet, um technische Details zu erfragen, aufgrund derer das Wiederanfahren mit 100 % der Nennleistung genehmigt werden kann.
Weiter weist Brokdorf-akut darauf hin, dass der Einsatz von 72 neuen Brennelementen zu einer erheblichen Erhöhung des hochradioaktiven Atommülls führen wird.