Was alles passiert … Pannen aller Art
Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Kiel am 08. April 2013
Fehler in der Zuschaltung einer Lüftungsanlage im Kernkraftwerk Brokdorf
BROKDORF/KIEL. Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde bei einer wiederkehrenden Prüfung festgestellt, dass eine Lüftungsanlage im Notstromfall nicht automatisch gestartet wäre,sondern von Hand hätte gestartet werden müssen. Ursache hierfür war eine fehlerhafte Baugruppe, die umgehend ausgetauscht wurde. Dieses meldepflichtige Ereignis der Kategorie „N“ wurde der Atomaufsichtsbehörde heute (08. April 2013) fristgerecht gemeldet und wird als sicherheitstechnisch weniger bedeutsam eingestuft.Die betroffene Baugruppe ist Bestandteil der Steuerung in einer von insgesamt vier Lüftungsanlagen im Notspeisegebäude des Kernkraftwerkes. Hintergrund: Das Notspeisegebäude enthält die sicherheitstechnischen Einrichtungen, die erforderlich sind, um das Kernkraftwerk bei Notstandsfällen in einen sicheren Zustand zu überführen. Es verfügt über vier zueinander redundante Teilsysteme, von denen zweizur Störfallbeherrschung benötigt werden. Jedes Teilsystem verfügt über eine eigene Lüftungsanlage, die die Temperatur in den Elektronikräumen begrenzt.
Pressemitteilung vom 07.12.2012 (Betreiber EON) :
Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer elektronischen Baugruppe
Im Kernkraftwerk Brokdorf kam es am 5. Dezember 2012 zum Ausfall einer von zwei Pumpen in einem Nebenkühlwassersystem.
Der Ausfall der Pumpe hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage, da ihre Funktion im Anforderungsfall von einer weiteren Nebenkühlwasserpumpe übernommen werden würde. Das betroffene Kühlwassersystem übernimmt auslegungsgemäß keine betrieblichen Aufgaben.
Ursache für den Ausfall war eine defekte elektronische Baugruppe, die unverzüglich getauscht wurde. Die anschließende Funktionsprüfung verlief einwandfrei.
Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken (‚Stufe 0‘). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie ‚N‘ (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt.
Meldungen vom 16.10.2012 in verschiedenen Medien
Brokdorf/Kiel. Wegen technischer Probleme hat das Kernkraftwerk Brokdorf am Wochenende deutlich weniger Strom als üblich produziert. Aufgrund einer fehlerhaften Abschaltung einer von vier Hauptkühlmittelpumpen sei die Leistung am Sonnabend ungeplant um rund 900 Megawatt abgefallen, teilte das Ministerium für Energiewende am Montag mit. Seit Montagmorgen laufe die Anlage wieder im Volllastbetrieb, hieß es. Das Kraftwerk kann mehr als 1400 Megawatt Strom produzieren.
Das Ministerium berichtete darüber hinaus von einem Ausfall eines Lüfters der Umluftkühlung. Ursache sei eine schadhafte Antriebswelle gewesen, die kurzfristig ausgetauscht worden sei. Die Wärmeabfuhr sei während des Defekts durch andere Lüfter sichergestellt gewesen. Die Schadensursache sollte von Sachverständigen geklärt werden.
Wer an diesem Tag (16.) eine Meldung des zuständigen Ministeriums dazu sucht: Fehlanzeige! So schnell ist man dort offenbar nicht. Oder ist der Ausfall eine Hauptkühlmittelpumpe (am 14.10.) und das erforderliche Herunterfahren des Reaktors so belanglos, daß man es nicht melden muß?
Die Reaktoraufsicht des Landes Schleswig-
Beim Betreiber EON heißt es am 15.10. in einer Pressemitteilung:
Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch einer Lüfterwelle
Im Kernkraftwerk Brokdorf kam es am 11. Oktober 2012 zum Ausfall eines Umlüfters in einem separaten Gebäude, in dem sich sowohl Speisewasserpumpen als auch Dieselgeneratoren befinden.
Der Ausfall des Lüfters hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Die Umluftkühlanlage führt die Abwärme der elektronischen Anlagen und der Dieselanlagen aus dem Gebäude ab. Die Abwärmeabfuhr wurde durch andere Lüfter sichergestellt.
Ursache war ein Wellenbruch des Lüfters. Der Lüfter wurde unverzüglich instand gesetzt. Die anschließende Funktionsprüfung verlief ohne Beanstandung.
Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken (‚Stufe 0‘). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie ‚N‘ (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt.
Durch eine Fehlsignalisierung einer von vier Hauptkühlmittelpumpen kam es in der Nacht zum Montag zu einer automatischen Leistungsreduktion des Kraftwerks auf 40 % Leistung. In den frühen Morgenstunden des 15.10. wurde die Pumpe wieder in Betrieb genommen, Volllast wurde wieder um 4.30 Uhr erreicht. Das Vorkommnis ist nicht meldepflichtig.
Ist doch toll: Dick und fett über einen defekten Lüfter im Nebengebäude berichten und das als Aufhänger und Überschrift nehmen. Und irgendwo unter ferner liefen findet sich der Hinweis, daß eine Hauptkühlmittelpumpe ausgefallen ist und deshalb Reaktor und das gesamte Kraftwerk drastisch gedrosselt werden mussten. Da fühlt man sich doch gleich bestens informiert!
Pressemitteilung des zuständigen Ministeriums über einen Zwischenfall im AKW:
Vorübergehender Leistungsabfall im Kernkraftwerk Brokdorf
Erscheinungsdatum: 01.10.2012
Die schleswig-
Seit dem frühen Montagmorgen befindet sich die Anlage wieder im Volllastbetrieb.
Die kerntechnische Sicherheit war nach gegenwärtiger Einschätzung nicht gefährdet. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde hat Sachverständige hinzugezogen, um zu prüfen, wie es zu dem Leistungsabfall gekommen ist.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel
Beim Betreiber EON heißt es am gleichen Tag in einer Pressemitteilung:
Kurzzeitige Leistungsreduktion des Kernkraftwerks Brokdorf
Am Abend des 30. September 2012 kam es im Kernkraftwerk Brokdorf zu einer kurzzeitigen Leistungseinschränkung.
Ursache hierfür war eine Störung in der Turbinenregelung im nicht-
Nach Tausch einer elektronischen Baugruppe wurde die Leistung der Anlage stufenweise angehoben. Im Rahmen des Anhebens der Leistung wurde eine Störung an einem Speisewasserventil festgestellt. Nach Austausch der dazu gehörigen elektronischen Baugruppe und Prüfung des Ventils konnte die Leistung weiter gesteigert werden, so dass am frühen Morgen des 1. Oktober wieder Volllast erreicht wurde.
Das Vorkommnis ist nicht meldepflichtig.
Bisher ist weder von der Aufsichtsbehörde noch vom Betreiber etwas Näheres zu diesem Zwischenfall bekanntgegeben worden.
Störfälle in den AKW`s im Vergleich
Die Einstufung von Ereignissen und Störfällen in Atomanlagen erfolgt nach der international einheitlichen Skala, wie nebenstehend dargestellt.